Rund um den Gardasee

Veröffentlicht am 16. Mai 2024 um 23:13

Idyllische Hafenstädtchen, wehrhafte Burgen, herrschaftlichen Villen und schöne Parks säumen die Ufer. 

Mit dem E-Bike entlang des Sees und durch die Weinberge - ganz nach meinem Geschmack. Für 5 Tage eingecheckt am Camping Lido bei Lazise im Süden, kann es losgehen. Übrigens einer der wenigen Campingplätze, der um den Feiertag noch Stellplätze verfügbar hatte und mit Sonnenuntergängen zum Niederknien aufwartet. Entlang des Seeufers kann man von Lazise über Bardolino und Cisano nach Garda radeln, natürlich mit dem obligaten Einkehrschwung in der einen oder anderen Taverne. San Vigilio war leider wegen einer Baustelle nicht zugänglich. Sehr schade! Lediglich der frei zugängliche Park mit Pool kurz davor lädt zum Chillen ein. Aber dafür ging es zurück durch die Weinberge von Bardolino mit dem Weingütern Zeni und Calicantus am Weg. Zeni hat übrigens einen sensationell guten Custoza im Programm. Hier wandern natürlich am Heimweg ein paar Kisten in den Caddy 😉. Die Wege schlängeln sich weiter durch eine abwechslungsreiche Landschaft vorbei am romantischen Ort Colà und zurück zum Camp. Der Zwickeltag macht sich bemerkbar, die Städte sind überfüllt, aber trotzdem findet man immer auch ein Plätzchen der Ruhe... muss ja nicht in erster Reihe sein. 

Sirmione gehört zu einem der beliebtesten Orte am Gardasee. Der Radweg am Südufer ist ausschließlich flach und gemütlich und führt an der Altstadt von Peschiera, seiner historischen Uferpromenade und der mächtigen Festung vorbei. Die Festung liegt wie auf einer Insel eingerahmt vom See und vom Fluß Mincio. Ein Museum bei den Kasernen gibt immer am Wochenende Einblick in das Leben der Fischer am Gardasee. Für das Sightseeing im historischen Zentrum von Sirmione muss man aufs Rad verzichten. Kein Wunder, hunderte Touristen strömen in die Stadt, vergleichbar mit Salzburg während der Festspiele im Sommer, nein... noch schlimmer. Eigentlich hatte ich nicht vor, an einem Sonntag in diese Richtung zu fahren, aber die Wetterprognosen versprachen nichts Gutes... deswegen hinein ins Vergnügung. An der eindrucksvollen Scaligerburg aus dem 14. Jahrhundert geht es vorbei ins historische Zentrum. Nach ca. 500 Metern wird es ruhiger, öffentliche Parks mit Olivenbäumen laden zum Verweilen ein. Vorbei am "bescheidenen" Eingangsportal der Luxusvilla Cortine Palace und der eleganten Villa der 1977 verstorbenen Operndiva Maria Callas geht es zum Jamaica-Beach. Allerdings ist hier natürlich am Wochenende auch nicht mit Ruhe und Beschaulichkeit zu rechnen. Dann doch lieber am Rückweg ein guter Sprizz Aperol in der Sunset-Bar bei Mattarana in der Nähe des Campingplatzes. 

Ein kleines Stück auf dem Radweg Euro Velo 7, der in seiner ganzen Länge vom Nordkap bis Malta auf rund 7650 Kilometern verläuft, fuhr ich heute am Mincio (ein Fluss, der vom Gardasee abfließt und nach 75 Kilometern in den Po mündet) entlang von Peschiera nach Borghetto und zurück über das Hinterland von Desenzano durch weitläufige Weingärten, vorbei am Torre di San Martino in die größte Stadt direkt am See mit tollem Weitblick vom Castello di Desenzano. Stolze 80 Kilometer brachte ich heute zusammen und am Abend zeigte sich sogar die Sonne, die bei gelegentlichen Regenschauern selten zu sehen war ☀️. Außerdem spürte man sofort, nach dem Feiertagswochenende - der in Italien gar kein Feiertag ist - kehrt wieder Ruhe ein! 

Am Tag der Abreise aus Lazise Richtung Riva musste ich auf jedem Fall noch zur Wallfahrtskirche Madonna della Corona in Spiazzi. Auf 770 Metern Höhe liegt sie spektakulär in den Fels hinein gebaut, was damals mit außergewöhnlichen Strapazen verbunden gewesen sein dürfte. Madonna della Corona ist heute der älteste Wallfahrstort in Italien und bietet außerdem einen herrlichen Ausblick auf das Etschtal. Die Weiterfahrt zum Monte Baldo brach ich ab, weil zu viel Nebel in der Luft lag. Dafür kehrte ich im kleinen nostalgischen Ort Malcesine mit seinen romantischen engen Gassen am Ostufer ein und stärkte mich für die Weiterfahrt nach Riva del Garda. Hier nahm ich mir kurzfristig ein Zimmer, weil die Wetterprognosen gar nicht gut aussahen, aber ein kleines Stück auf der alten Ponalestraße direkt über dem See ging sich noch aus. Im strömenden Regen ging es dann am nächsten Tag über Valdobbiadene und den Friaul zurück nach Österreich, Prosecco vom Weingut San Gregorio und Prosciutto aus San Daniele im Gepäck 😉. 

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Kommentare

Mareile
Vor einem Jahr

Das sind ja wieder Traummotive! Marion, was ist „Custoza“?

Marion
Vor einem Jahr

Der Custoza ist ein wohlschmeckender Weisswein vom Weingut Zeni bei Bardolino.